Freitag, den 4.April 2014 im Gasthaus Witte zu Schwalingen. Eine zuverlässige Revierkarte ist für die Jagdgenossenschaft und die Jagdpächter unverzichtbar. Sie schafft Klarheit bei rechtlichen und Haftungsfragen und hilfreich für das Zurechtfinden im Revier ist sie auch. Nach vielen Monaten der Vorbereitung und Abstimmung ist sie nun fertig, die “Revierkarte des Gemeinschaftlichen Jagdbezirkes Schwalingen”. Auf der Mitgliederversammlung am 4.April 2014 wurde sie im Gasthaus Witte zu Schwalingen erstmals den Jagdgenossen vorgestellt. Abgesehen von der sorgfältigen Erarbeitung der digitalen Karte wurde viel Zeit dafür aufgewendet, sie ausführlich mit den betroffenen Interessengruppen abzustimmen, z.B. Jagdvorstand und Jagdpächter, nachbarliche Genossenschaftsjagden und Eigenjagden, Behörden und Ämter, ... Jede der vielen Abstimmungsrunden ließ die Karte zu dem reifen, was am Ende dabei heraus kommen sollte: Die allseits vereinbarte, aktuelle und verbindliche Karte des Schwalinger Jagdreviers. Dazu wurden u.a. die Außengrenzen des Reviers zu den benachbarten Revieren genau “verortet”. Viele Dutzend “befriedete Bezirke” in Dorf und Gemarkung Schwalingen wurden nach dem gesetzlichen Regelwerk festgelegt. Bestehende “grenzüberschreitende” jagdliche Vereinbarungen zwischen Jagdpächtern/Eigenjagdbesitzern wurden geklärt und ggfs. berücksicht, und vieles mehr... Die Schwalinger Revierkarte legt nicht allein fest, wo die Schwalinger Jäger “jagen dürfen”. Sie ist auch Grundlage für die Berechnung des Pachtzinses, der von den Jagdpächtern zu entrichten ist. Der Rechnungsführer der Jagdgenosschenschaft berechnet auf ihrer Grundlage das Jagdgeld für die Jagdgenossen. Und auch die Jagdbehörden nutzen sie, um die Jagdsteuer zu berechnen, die die Jagdpächter zu entrichten haben. Dass bei einer solch umfassenden Arbeit neue Erkenntnisse gewonnen werden, überrascht nicht. Aber auch “alte Hasen”, die sich eigentlich im Revier blind auskennen, erlebten die eine oder andere Überraschung. Alle sind sich einig, dass sich die Mühe und der Aufwand gelohnt haben, mit der Revierkarte eine gemeinsame verbindliche Grundlage zu schaffen. In nächster Zeit wird der Vorstand der Jagdgenossenschaft Schwalingen die Schwalinger Revierkarte durch Beschluss in Kraft setzen. Dann folgt ihre Veröffentlichung: Eine digitale Version wird hier auf den Seiten der Jagdgenossenschaft Schwalingen im Internet einzusehen sein. Bei Bedarf könnte es zu einem späteren Zeitpunkt auch eine Druckversion in Großformat geben. Die versammelten Jagdgenossen lernten auch ein “neues Gesicht” kennen. Der Schwalinger Jagdpächter Manfred Lünzmann stellte den Jungjäger Peter Henning vor: “Damit jeder weiß, wer das ist, wenn man Peter vielleicht demnächst im Revier auf der Pirsch antrifft” sagt er mit einem Augenzwinkern. Peter Henning berichtet dann selbst über sich und seinen Werdegang zum Jäger: Der gebürtige Rotenburger ist 38 Jahre alt und Manager in der Lebensmittelindustrie. Er stammt aus einer „nichtjagenden“ Umgebung und kam erst in den letzten Jahren im privaten Umfeld verstärkt mit Natur, Landwirtschaft und der Jagd in Berührung. Ihn überraschte dabei besonders die eigene Erkenntnis über den Grad der „Naturentfremdung“, in der man sogar in einer Kleinstadt im ländlichen Raum aufwachsen kann. So entdeckte er sein Interesse für die Jagd und beschloss, sich jagdlich ausbilden zu lassen, den Jagdschein zu machen. Seine Vorstellung über die Inhalte der Jagdausbildung, die Peter Henning in einem 7-monatigen Lehrgang der Kreisjägeschaft Soltau erhielt, musste er im Verlauf korrigieren: „Es ging auch, natürlich, um Wild und Schießen. Aber der große Anteil des Stoffes zu Waldbau, Pflege und Hege des Wildes und seines Lebensraumes hat mich wirklich überrascht. Ich wusste bis dahin nichts davon, wieviel der Jäger für die Natur und den Lebensraum des Wildes tut. Zum Jägerdasein gehört also weit mehr, als man sich das weithin vorstellt. Das hat mich begeistert“ berichtet Peter Henning. Ob und wie Peter Henning in seiner dreijährigen Jungjägerzeit, ausgestattet mit einer “Jagderlaubnis”, an der Seite erfahrener Schwalinger Jäger im Schwalinger Revier jagen und sich an den vielfältigen jagdlichen Aktivitäten beteiligen wird, darüber wird unter den Schwalinger Jägern gerade mit ihm gemeinsam nachgedacht. Aber ein herzliches „Willkommen“ durfte Peter Henning schon aus der Versammlung mit nach Hause nehmen.
Die Schwalinger Revierkarte wird veröffentlicht.
Ein “neues Gesicht” im Revier.
Mitgliederversammlung 2014 der Jagdgenossenschaft Schwalingen
Teil 2
© Fotos: HDMueller, Schwalingen