Freitag, den 22.März 2024
im Gasthaus Witte zu Schwalingen.
Mitgliederversammlung 2024 mit
Pachtverlängerung des Gemeinschaftlichen Jagdbezirks 2024 - 2033
„Einstimmig“ bestätigen die versammelten Mitglieder der Jagdgenossenschaft Schwalingen die Empfehlung des
Jagdvorstandes: Der Jagdpachtvertrag über die Jagdausübung in dem 856 Hektar großen Gemeinschaftlichen
Jagdbezirk Schwalingen wird mit der Schwalinger Jagdpächtergemeinschaft um weitere 9 Jahre bis Ende März 2033
verlängert.
„Der Vertragstext ist weitgehend unverändert geblieben“, berichtet Jagdvorsteher Jürgen Schachtschneider
aus den Vorverhandlungen mit der Pächtergemeinschaft. Über die darin getroffenen Regelungen zum Pachtzins, zum
Wildschadensersatz, zu den Jagderlaubnisscheinen für Jagdgäste und zum Zusammenwirken zwischen Verpächter
und Pächtergemeinschaft rund um Hege, Jagdausübung und Naturschutz im Schwalinger Gemeinschaftsrevier
besteht Einigkeit.
Die Jagd in Schwalingen bleibt also “in den guten Händen“ der Schwalinger Jäger. Jagdvorstand und
Jagdpächter drücken in vielfältiger Weise ihre Zufriedenheit über diese klare Entscheidung der Mitgliederver-
sammlung aus. In Zeiten der kontroversen öffentlichen Auseinandersetzung rund um das Thema „Jagd“, ist das
absolut keine Selbstverständlichkeit. „Wir haben in den 9 Jahren von 2015 bis heute gut und konstruktiv
zusammengearbeit und das ohne Ärger“, ist zu hören und „Das ging zwischen dem Jagdvorstand und den Jägern
immer Hand-in-Hand.“
Das gute Zusammenwirken von Jagdvorstand und Jagdpächtern strahlt natürlich auch in das Dorf aus. So wundert es
nicht, dass die Jagd in Schwalingen in gutem Ruf steht: „Die Jagd in Schwalingen liegt in den Händen von Jägern, die
im Dorf ansässig sind, die wir gut kennen, denen wir vertrauen, mit denen wir reden können“. Das hat sich in den
vergangenen 9 Jahre bewährt und ist gut für das Dorf und die Jagd... und so soll es nach dem einhelligen Wunsch der
Mitgliederversammlung auch in den kommenden 9 Jahren weitergehen.
Eine Veränderung in der Jagdpächtergemeinschaft ist zu vermerken. Sie besteht in der kommenden Periode nicht
mehr aus 6, sondern aus 5 Jagdpächtern:
Friedhelm Brockmann, Valzen
Manfred Lünzmann, Schwalingen
Peter Henning, Schneverdingen
Dirk Schröder, Grauen
Dirk Witte, Schwalingen.
Alfred Maisel ist nach 9 Jahren aus privaten Gründen ausgeschieden.
Im „Bericht der Jagdpächter“ bemerkt Jagdleiter Manfred Lünzmann, dass in Politik und Gesellschaft das
Thema Jagd schon seit Längerem eine bedenklich restriktive Entwicklung nimmt. So ist es fraglich, ob die alljährlich
veranstaltete Treibjagd in den Revieren , ob dieses alte Kulturgut der Jagd noch eine Zukunft hat. Umso mehr
angesichts der doch recht „übersichtlich“ gewordenen Strecke der Treibjagden in Schwalingen der vergangenen Jahre.
Sie steht in keinem Vergleich mehr zu den Strecken, von denen die früheren Generationen der Schwalinger Jäger zu
berichten wussten. „So kommt es“, scherzt Manfred Lünzmann, „dass der eigentliche Höhepunkt der Treibjagd das
abschließende Schüsseltreiben ist.“
Zum Rehwild berichtet der Jagdleiter, dass im vergangenen Jagdjahr eine auffällig hohe Anzahl von Fallwild durch
Wildunfälle zu verzeichnen war. Die Jäger werden daher an den kritischen Punkten der Schwalinger Ausfallstraßen
die Wildunfallverhütungsmaßnahmen wieder verstärken, z.B. durch Neubestückung der Duftsäulen.
Die Schwarzwildstrecke war zwar kurz, aber derzeit werden Anzeichen größerer Rotten im Revier beobachtet.
„Schwarzwild zu bejagen ist schwierig und zeitaufwändig“, lässt Manfred Lünzmann wissen. „Aber wir nutzen
trotzdem in unserem Revier keine Nachsichtgeräte, wie es in anderen Revieren vermehrt geschieht. Das ist nicht unser
Verständnis von waidmännischem Jagen.“
Eine andere Herausforderung stellt die Bejagung von Nutria dar, eine invasive Art von Nagern aus Südamerika. Sie
vermehren sich rasant und verursachen mit ihren Unterhöhlungen von Deichen und Ufern in vielen europäischen
Ländern Probleme. Auch im Schwalinger Gemeinschaftsrevier hat sich an einem Bachlauf eine starke Nutria-
Population angesiedelt. „Wir haben mehr als 50 Nutria in einem doch kleinen Gebiet gestreckt,“ berichtet der
Jagdleiter.
Und wie bewährt sich die mit Wärmebildkamera ausgerüstete Drohne, die mit finanzieller Unterstützung der
Jagdgenossen von den Jagdpächtern angeschafft wurde ? „Die Drohne ist ein großer Erfolg in der Kitzrettung“, fasst
Jagdpächter Dirk Schröder zusammen, er ist der Pilot der Drohne. Manfred Lünzmann hat die Zahlen zum
Drohneneinsatz: „In den 4 Wochen Saison, in der die Kitzrettungsaktion mit der Drohne in 2023 lief, waren wir
insgesamt 14 Stunden im Einsatz und haben dabei 16 Kitze aus den Wiesen retten können.“
Zwar heißt es für die Jäger, am Tag der Maht schon ganz früh am kühlen Morgen vor Ort die Rettungsaktion mit der
Drohne zu starten, um mit der Wäremebildkamera die Körperwärme der Kitze in der Wiese erkennen zu können. Aber
sie sehen selbst darin ein Vorteil gegenüber den traditionellen Methoden der früheren Jahre: „Man brauchte mehrere
Mann und möglichst auch Jagdhunde, um die Wiesen abzugehen, was sehr beschwerlich ist und lange dauert. Die
Sucherfolge im hoch stehenden Gras waren unsicher, es blieb immer ein Zweifel“, erinnert Manfred Lünzmann.
Sichtlich zufrieden schließt Jagdvorsteher Jürgen Schachtschneider schließlich eine harmonische, entspannte
Versammlung der Mitglieder der Jagdgenossenschaft Schwalingen: Die Jagd in Schwalingen ist weiterhin auf einem
guten Weg.
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©
Fotos: HDMueller, Schwalingen
Die Jagd in Schwalingen ...
... bleibt in guten Händen.